Die mystische Stadt im Südwesten Marokkos ist ein ideales Reiseziel für ein verlängertes Wochenende. Gar nicht mehr weg wollte hingegen eine Schweizerin, die sich ihren Traum vom Paradies erfüllt hat.

Ankunft im Paradies

In einem riesigen Garten mit Blick auf das imposante Atlasgebirge blühen nicht nur unzählige Pflanzen, sondern auch eine sympathische Schweizerin auf. Feuerrot leuchten die Safranfäden, die mir Christine Ferrari in einer goldenen Dose präsentiert und verrät, wie sich der echte vom gefälschten Safran unterscheidet. Bereits der Preis verrät die Schummler!

Ein kostbares Gewürz

Nur drei Narben enthält die Blüte der Safran-Pflanze, einer Krokus-Art. Von Hand werden sie gepflückt und die Fäden dann getrocknet. Entsprechend teuer ist das beliebte Gewürz, das auch als rotes Gold bezeichnet wird. Mit ihrem «Paradis du Safran» hat sich die Baslerin ausserhalb von Marrakesch ihren Traum erfüllt und widmet ihr Leben der wertvollen Knollenpflanze!

Marokkanische Kochkunst

Mein Aufenthalt dauert nur vier Tage, doch in kurzer Zeit, komme auch ich auf den Geschmack. Wortwörtlich sogar, wenn es um die marokkanische Küche geht! Die ist nicht nur farbenfroh, sondern auch ziemlich exotisch. Im romantischen Innenhof des Riads Monceau weiht mich die bekannte Köchin Rachida Sahnoune in die Geheimnisse der traditionellen Kochkunst ein.

Selbstgemachte Köstlichkeit

Dazu gehört natürlich das Nationalgericht Tajine. Zuerst werden Gemüse und Kräuter geschnippelt und schliesslich mit einem Pouletschenkel in eine Tonschale gelegt, die von einem spitzen Deckel bedeckt auf dem Herd landen. Dort brutzelt mein Essen langsam im eigenen Saft vor sich hin, während der verführerisch duftende Dampf die Nase kitzelt.

Im Garten des Modezars

In Marrakesch gibt es immer und überall etwas zu schnuppern! Sei es auf den Märkten oder in den Gärten, wie zum Beispiel dem Jardin Majorelle, der vom gleichnamigen französischen Maler gegründet und später von Yves Saint Laurent und seinem Lebensgefährten übernommen worden ist. Die gepflegte Gartenanlage ist öffentlich zugänglich und ein Ausflug lohnt sich nicht nur der Pflanzen wegen!

Der Duft-Zauberer

Für die Restauration des Majorelle-Gartens verantwortlich war Dr. Abderazzak Benchaabane. Neben dem Gartenbau sind Kunst und exotische Düfte seine Passion. In seinem Atelier neben der herrschaftlichen Villa darf ich dem Botaniker und Parfümeur über die Schulter blicken und filigrane Glasfläschchen bewundern. Er hat den Zauber von 1001 Nacht in glamouröse Parfumkreationen verwandelt.

Innere Schönheit

Im abendlichen Licht ist die Altstadt besonders schön, wenn in den engen Gassen die rötlichen Häusermauern förmlich leuchten. Abgesehen von kunstvollen Türklopfern sind die Fassaden völlig unscheinbar. Doch dahinter versteckt sich so mancher Märchenpalast, den man so nicht vermutet hätte. Wie meine Oase, nur ein paar Schritte vom geschäftigen Hauptplatz Djemaa el Fna entfernt.

Magische Momente

Im prächtig mit orientalischer Architektur verzierten Innenhof erwartet mich statt Strassenlärm Musik. Ein mit Rosen und flackernden Kerzen dekorierter Brunnen steht unter Orangenbäumen. Ich bin gerührt und wünschte mir, dieser Moment könnte ewig dauern. Immer besser kann ich verstehen, wie sich die Schweizerin in dieses Lebensgefühl verliebte und ihr Paradis gefunden hat.

Barbara Blunschi’s Reisetipps

  • Anreise: Im Winterhalbjahr Direktflüge mit Edelweiss Air von Zürich nach Marrakesch.

  • Unterkunft: Ein kleines Paradies im Herzen von Marrakesch ist das Hotel Villa des Orangers. Ein traditionelles Stadthaus mit lauschigen Innenhöfen und sehr geschmackvoll eingerichteten Zimmern, die teilweise über private Dachterrassen verfügen.

  • Schlemmen: Mit Blick über die Altstadt im Restaurant La Sultana oder beim Kochkurs mit der aufgestellten Rachida Sahnoune im Riad Monceau.

  • Schweizerin: Ein Ausflug zu Christine Ferrari und ihrem Paradis du Safran lohnt sich auch wegen des Botanischen Gartens, der Safran-Seminare und dem Einblick in das marokkanische Landleben.