Auch in diesem Jahr wollten wir das einzige Kuhrennen der Schweiz nicht verpassen. Am 22. Oktober 2023 fand der traditionelle Alpchäsmarkt auf dem Flumserberg statt. Der Zuschauerandrang auf der Alp Tannenboden war anfangs überschaubar. Während hier bereits die Sonne vom Himmel strahlte, war das Unterland noch wolkenverhangen. Die Spitzen der Churfirsten trugen noch allesamt weisse Hüte.
Eröffnet wurde der beliebte Anlass um 11 Uhr mit dem Einzug des Schällner Clubs Flumserberg und den laut tönenden Trycheln. Wer Lust hatte, konnte dem Brauchtumskäser über die Schulter blicken, der über dem offenen Feuer im Kupferkessel Käse herstellte. Die Kreativen konnten sich derweil beim Basteln einer Herbstdekoration austoben. Für die Kinder stand eine Herde Hüpfkühe bereit, mit denen sie um die Wette hüpfen konnten. An den Verkaufsständen des Marktes wurden lokale Produkte sowie süsse und deftige kulinarische Leckereien verkauft. Natürlich gab es auch ein Wettbüro, wo jedermann auf sein Favoriten-Team setzen konnte.
Vorzugsweise erst nach der Vorstellung der verschiedenen Rennställe. Nachdem ein Team kurzfristig absagen musste, kämpften 2023 neun Teams um den Sieg. Darunter die eigentliche Erfinderin des Kuh-Grand Prix. Brigitta Kurath kam auf diese Idee, weil es noch an einer zusätzlichen Attraktion am Alpchäsmarkt mangelte. Ihr Mann war davon nicht so begeistert, doch davon liess sie sich nicht abhalten. Während nur weibliche Jockeys auf den Kühen ritten, mussten sich die Männer mit der Rolle als Treiber begnügen. Doch in diesem Jahr waren erstmals weibliche Treiberinnen bei zwei Teams mit dabei.
Vor der «Sennestube» herrschte schon seit Mittag eine fröhliche Stimmung. Dafür sorgte der beliebte Schlager-Sänger und Heidiland-Botschafter Stefan Roos. Bei seinen Liedern wie «Heimat» oder «Cervelat» schunkelte und sang das Publikum lauthals mit. Wenn es nicht gerade mit Essen beschäftigt war. Die Älplermagronen waren der Hit! Bis zum Starttermin um 15 Uhr füllte sich der Festplatz laufend mit Besuchern, die etwas später den Weg in die Höhe fanden. Sie sollten es nicht bereuen.
Mit dem letzten Läuten des Schällner Clubs Flumserberg startete das diesjährige Kuhrennen. Was für ein Spektakel! Wir finden es weit spannender als ein Pferderennen, denn die Kühe machen eigentlich, was sie wollen. Die Reiterinnen können die Tiere nicht steuern, sondern müssen sich nur festhalten. Bleibt eine Kuh stehen, versucht der Treiber sie mit einem Stupser zu motivieren. Bis zum Schluss blieb das Rennen völlig offen. Wir hätten Brigitta Kurath einen Sieg bei ihrem allerletzten Rennen gegönnt, doch es sollte nicht sein. Das Team «Berg und Tal» mit Bettina, welche auf der Kuh Bella ritt und Treiber Remo durchquerten als Erste die Ziellinie nach der zweiten Runde. Herzliche Gratulation!