Da der Alpaufzug 2020 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat, waren wir umso glücklicher 2021 wieder mit dabei sein zu können. Dieses Mal sind wir nicht in aller Herrgottsfrühe von daheim losgefahren, sondern haben am Vortag im Berghotel Engstligenalp eingecheckt.
Um kurz nach halb Vier Uhr morgens sind wir mit der Seilbahn zur Talstation hinuntergefahren, wo bereits einiges los ist. Noch im Dunkeln machen sich die Sennen und ihr Vieh für die «Züglete» bereit. Den erfahrenen Kühen werden die grossen Glocken umgehängt. Spätestens jetzt wissen sie, dass es endlich auf die Alp geht.
Im Zickzack führt der Saumweg steil hinauf. In rund eineinhalb bis zwei Stunden überwinden Mensch und Tier über 600 Höhenmeter bis zum Hochplateau. Vorbei an schroffen Felswänden und den tosend bergabwärts stürzenden Wassermassen der Engstligenfälle.
Über 500 Kühe, Rinder und Kälber verbringen den Sommer während 70 Tagen auf der 14 Quadratkilometer grossen Ebene auf 1965 Meter ü.M. In einer mystischen Landschaft, die von mäandernden Wasserläufen durchzogen ist. Die Vierbeiner geniessen die saftigen Alpweiden und die Zweibeiner verarbeiten die Milch vor Ort zu köstlichem Käse. Den probiert man am besten direkt vor Ort!