Eine regelrechte Berg- und Talfahrt erwartet die Besucher abseits der bekannten Strände. Zum Beispiel im Inselinnern und an der wilden Westküste.

Ganz schön kurviges Gran Canaria

Bahamas Martini

Unzählige kurvenreiche Strassen führen ins Inselinnere von Gran Canaria

«Vamonos, es sind noch viele Kurven bis zum nächsten Halt», mahnt Manolo und scheucht uns in den Minibus. Wer sich abseits der lockenden Strände für das Herz der Insel interessiert, überwindet unzählige Spitzkehren und schmale Bergstrassen. Als Schweizer haben wir glücklicherweise schon manchen Pass geschafft und geben uns ganz locker dem ständigen Hin- und Hergeschaukle hin.

Im geschützten Biosphärenreservat

Blick vom Biosphärenreservat im Landesinnern auf den Roque Bentayga.

Wir sind auf dem Weg zum Felsen Roque Bentayga. Dieser spektakuläre Monolith steht im Zentrum der Insel. In einem von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservat und ist ganz besonders geschützt. Hoch über der Caldera de Tejeda und mit Blick auf die Nachbarinsel Teneriffa thront auf dem Gipfel des Roque Bentayga ein Kultplatz der Ureinwohner. Die Aussicht allerdings muss man sich mit einer halbstündigen Wanderung verdienen!

Der Pakt der Königinnen

Im Museum am Roque Bentayga erfahren die Besucher, wie die Altkanarier früher lebten.

Es ist ein magischer und zugleich tragischer Ort. Hier widersetzten sich die Ureinwohner im 17. Jahrhundert tapfer der unaufhaltbaren Eroberung durch die spanische Armee. Genützt hat es leider bekanntlich nicht. Die Insel kam schliesslich in den Besitz der Krone von Kastilien und Aragon. Obwohl die spanische Königin und die kanarische Regentin einst einen Pakt geschlossen hatten. Dass zumindest das Territorium von Guayedra als Schutzzone für die indigene Bevölkerung erhalten bleiben sollte.

An der wilden Westküste

Die Westküste der Insel Gran Canaria mit ihren steilen Kliffs.

Wie eine grüne Oase lebt dieser geschichtsträchtige Ort unweit des Hafenstädtchens Agaete an der Westküste der Insel. Er verströmt noch heute einen aussergewöhnlichen Zauber. Obwohl sich der Atlantik hier von seiner rauen Seite zeigt. Ganz im Gegenteil zum südlichen Teil der Insel!

Frühlingshaft im Winter

Spaziergänger auf den imposanten Dünen von Maspalomas im Süden der Insel.

Auf dem Rückweg zu den berühmten Dünen von Maspalomas betont Manolo immer wieder, dass einst Tomaten angebaut wurden, wo heute Touristen wohnen. Den roten Farbton holen sich die Gäste beim Sonnenbaden im Winter übrigens schnell. Während in Europa und Skandinavien noch frostige Temperaturen herrschen, geniesst man auf Gran Canaria das frühlingshafte Wetter.

14 Mikroklimazonen auf einer Insel

Blick von Gran Canaria über den Atlantik auf die Nachbarinsel Teneriffa.

Dasselbe gilt aber auch in den Sommermonaten. Während man im Mittelmeerraum unter der schwelenden Hitze ächzt, weht auf der Insel ein angenehmer Wind. Das vielseitige Eiland hat sagenhafte 14 Mikroklimazonen zu bieten. So gibt es bestimmt immer einen Ort, wo man nicht ins Schwitzen kommt. Ausser wenn in einer engen Haarnadelkurve der Abgrund doch ziemlich nah erscheint.

Barbara Blunschi’s Reisetipps

  • Anreise: Zum Beispiel mit Edelweiss Air direkt von Zürich in knapp vier Stunden nach Las Palmas.
  • Hotel-Tipp: Das elegante Fünfsternehotel Palm Beach gehört mit seinem farbenfrohen und im Retrostil gehaltenen Dekor zu den Klassikern. Es wurde bereits 1975 eröffnet und liegt in einem wunderschönen Palmengarten nur wenige Schritte vom berühmten Strand von Maspalomas entfernt.
  • Landestypisch essen: Typisch kanarische Hausmannskost wird im urigen Restaurant Cueva de la Tea in Tejeda serviert. Die moderne Interpretation der lokalen Küche geniesst man in der Finca el Redondo de Guayedra in Agaete.
  • Archäologisch interessante Sehenswürdigkeiten: Wer sich für die mystische Kultur der Altkanarier interessiert, sollte das Museo Castillo de la Forteleza in Santa Lucia besuchen. Unbedingt auch das Centro del Parque Arquelogigo del Bentayga.
  • Klima: Auch im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen bei etwa 27 Grad. Im südlichen Teil der Insel ist es meist wärmer als im Norden. Dort hängt öfter eine Wolkendecke.
  • Reiseliteratur: So extrem vielseitig wie die Insel ist auch der Reiseführer Gran Canaria von Irene Börjes, die auf über 300 Seiten wertvolle Tipps auch für aussichtsreiche Wanderungen gibt.
  • Allgemeine Infos: Noch mehr Informationen bietet die touristische Website von Gran Canaria.
  • Spanien ist eine der vielfältigsten Destinationen. Im Blog erzählen wir von unserer Zugfahrt mit dem luxuriösen El Andalus von Andalusien nach Madrid. Im Baskenland-Video unternehmen wir eine kurzweilige Reise durch die Region im Norden Spaniens. Oder haben Sie Lust auf einen Abstecher zu den Inseln Lanzarote oder Menorca?