Das österreichische Burgenland gilt als besonders sonnenverwöhnt und hat neben attraktiven Landschaften und hervorragenden Weinen auch aussergewöhnliche Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Auf Schienen radeln

«Sonnenland» nennt sich das Mittelburgenland und hält tatsächlich was es verspricht. Nur ein paar Wolken zieren dekorativ den blauen Himmel. Perfektes Wetter für eine Fahrt mit der Velodraisine. Auf einer alten Bahnstrecke treten wir kräftig in die Pedale, sausen an Sonnenblumen- und Weizenfeldern vorbei und geniessen den erfrischenden Fahrtwind. Die Strecke von Markt St. Martin bis nach Oberpullendorf hat zwar kaum Steigungen, doch wir kommen trotzdem etwas ins Schwitzen. In Stoob machen wir kurz Halt und löschen den Durst mit einem «Radler».

Weinland Burgenland

Bier spielt in der östlich von Wien gelegenen Region kaum eine Rolle. Bei 300 Sonnentagen im Jahr gedeihen hier nämlich hervorragede Weine. Wie ein grüner Teppich bedecken rund um das bekannte Weinbaugebiet Deutschkreutz Abertausende von Rebstöcken die eher flachen Hänge.

Geheimnisvolle Templerburg

Mit gerade mal 884 Metern Höhe ist der Geschriebenstein die höchste Erhebung des Burgenlandes. In seinem Naturpark befindet sich der Ort Lockenhaus, wo wir in der Burg bereits erwartet werden. Wie es sich für einen Ritter des Tempelordens gehört, hat sich Gerhard Volfing in Schale geschmissen. Nur auf das Kettenhemd hat er – der sommerlichen Temperaturen wegen – verzichtet.

Geheimnisvolle Kulträume und eine blutige Gräfin

Gespannt machen wir uns in der um das Jahr 1200 erbauten Ritterburg mit dem Buchautor und Historiker auf Spurensuche. Richtig mystisch ist der unterirdische Raum mit zwei frühgotischen Apsiden und einer Lichtöffnung an der Decke. Ein geheimer Kultraum der Tempelritter soll sich darin befunden haben, verrät Gerhard Volfing und deutet auf zwei eingemeisselte Kreuzembleme. Auch im prächtigen Rittersaal, der sich in einer gotischen Halle befindet, hätten einst Templer und Johanniter zusammengefunden. Eine «Folterkammer», die er uns ebenfalls zeigt, hätte es hingegen auf Burgen nicht gegeben. Dafür sei man direkt zum Schmid gegangen, der über das entsprechende Werkzeug verfügte. Noch gruseliger ist die Geschichte von der Blutgräfin Elisabeth Báthory, die auch auf Lockenhaus gewütet hat. Ein weiblicher Dracula sozusagen.

Schatzkammer und Familiengalerie

Der männlichen Version begegnen wir auf einer anderen Burg, die majestätisch über Forchenstein thront. Lebensgross hängt dort das Porträt von Fürst Vlad Tepes III., der als Vorlage für Bram Stokers «Dracula» diente. Burg Forchenstein ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen des Burgenlandes und beherbergt eine riesige Familiengalerie, die Schatzkammer der Esterházy und eine aussergewöhnliche Militärsammlung. Atemberaubend ist der Blick von der Festungsmauer in die Weite des Burgenlandes, wo noch mehr spannende Sehenswürdigkeiten und Naturlandschaften auf Entdecker warten!

Barbara Blunschi’s Reisetipps

  • Anreise: Mehrmals täglich mit Austrian Airlines nach Wien. Mit einem Mietwagen lässt sich die Region am einfachsten bereisen.
  • Übernachten: Modern und mitten im Dorf übernachtet man auf dem Weingut Gager in Deutschkreutz.
  • Kulinarisch: Mit burgenländischer Hausmannskost verwöhnt das Küchenteam des Gasthofs Zur Traube in Neckenmarkt. Edle Tropen degustieren Sie im Weingut J. Heinrich in Deutschkreutz.
  • Ausflüge: Schienen-Velofahrt, Burg Lockenhaus und Burg Forchenstein.
  • Allgemeine Infos zur Region: Burgenland.info