In diesem Jahr eröffneten wir die Alpaufzug-Saison bereits am 24. Mai. «Öberefahre» heisst es im Appenzell, wenn die Bauern die Tiere vom Stall im Unterland auf die Alp führen. Gestartet wird Frühmorgens. Um diese Zeit präsentiert sich das pittoreske Appenzell fast menschenleer. So haben die Tiere und Sennen die Hauptgasse für sich allein.
Traditionell wird der Zug von einem Buben in Sennentracht angeführt. Hinter ihm folgt die Herde von typischen weissen Appenzeller Ziegen. Die haben übrigens keine Hörner. Mädchen in der Werktagstracht halten die Geissen mit Tannzweigen in Schach. Dann folgen die Sennen, die sich mit der Volltracht in Schale geschmissen haben. Nur die Kühe an der Spitze der Herde tragen die grossen Senntumsschellen.
Nach der Parade durch die Kantonshauptstadt geht es weiter zu den Alpen im Gebiet von Innerrhoden:
Die Familie Gmünder, die wir in Appenzell gefilmt haben, startete in Leimensteig und führt ihr Vieh bis hoch zur Seealp.
Die Familie Knecht startete in Eggerstanden lief über Steinegg bis zur Seealp. Sie haben wir zuerst in Steinegg angetroffen und schliesslich von Wasserauen bis zur Seealp begleitet. Ein stotziger, einstündiger Aufstieg, der mit dem Blick auf den Seealpsee und das Alpsteinmassiv belohnt wird.
Zuerst in Steinegg und zum Schluss in Trieben trafen wir die Familie Fässler. Sie sind in Meistersrüte gestartet und verbringen in der Neuenalp den Alpsommer. Bei dieser Sennte lohnt es sich bis zum Schluss zu warten. Wenn der mächtige Stier lammfrom hinter dem Bauern hertrottet.