Eigentlich wäre in diesem Jahr wieder eine Reise nach Westaustralien geplant. Doch wegen Corona bleibt das ein Wunschtraum. Zum Glück durfte ich den Wilden Westen Australiens bereits ein wenig entdecken. Die ursprüngliche Kimberley-Region hat bei mir bleibende Eindrücke hinterlassen. Von goldenen Sonnenuntergängen, rosafarbenen Diamanten und grünen Fröschen.

Grösster Stausee und riesige Diamanten Mine

Bahamas Martini

Anflug über Lake Argyle und die Argyle Diamond Mine.

Kurz vor der Landung in Kununurra überfliegen wir Lake Argyle, den grössten Stausee des Kontinents. Hier befindet sich die riesige Argyle Diamond Mine. Sie ist die grösste Diamanten-Mine der Welt! Ein Viertel der Weltjahresproduktion an Diamanten wurde bis anhin hier gefördert. Doch in diesem Jahr soll die Mine geschlossen werden. Obwohl hier die äusserst seltenen rosafarbenen Diamanten gefunden werden.

Pinke Diamanten sind eine Seltenheit

Bei Kimberley Fine Diamonds in Kununurra können die rosafarbenen Diamanten gekauft werden.

So richtig in Mode kamen die pinken Edelsteine im Jahr 2002. Damals steckte Schauspieler Ben Affleck Hollywood-Star Jennifer Lopez einen rosafarbenen Verlobungsring an den Finger. Das sechs Karat schwere Prunkstück sorgte sofort für Aufsehen. Die so schön glitzernden Schmucksteine im Geschäft von Kimberley Fine Diamonds hätten mir schon sehr gefallen. Doch für einen schicken Ring, bräuchte ich einen vermögenden Sponsor. Ein Schlüsselanhänger mit einem Riesendiamanten aus Glas lag da grad noch drin und kam mit ins Handgepäck.

Digger’s Rest Station: Rinderfarm und Filmdrehort

Alida Woodland führt mit ihrem Mann Roderick die Rinderfarm Digger’s Rest Station.

Hugh Jackman und Nicole Kidman haben sich hingegen echte Argyle Pink Diamonds geleistet. Während der Dreharbeiten zu Baz Luhrmann’s Kinofilm «Australia» waren die beiden Filmstars nämlich in der Gegend. Gefilmt wurde unter anderem auf der Rinderfarm von Alida und Roderick Woodland. Ein Reiseziel, dass sich als wirklich aussergewöhnlich entpuppt.

Unterwegs mit dem Experten

Fahrer und Reiseführer Scott Connell von Kimberley Spirit.

Zwei Stunden dauert die Fahrt und ich bin froh, nicht selbst am Steuer zu sitzen. Scotty fährt uns mit dem Allrad-Auto zu Digger’s Rest, wie die Farm heisst. Nach einem kurzen Verpflegungshalt im historischen Städtchen Wydham geht es über die King River Road direkt in die staubtrockene Pampa.

Mitten in der westaustralischen Pampa

Ein grosser Boab Baum steht am Eingang zur riesigen Rinderfarm Digger’s Rest.

Mitten in der kargen Landschaft taucht ein grosser Boab-Baum auf. Weisse Handabdrücke zieren den Stamm. Ein spezieller Willkommensgruss am Eingang zur Farm. Die ist über 80 km2 gross und liegt am King River.

Romantischer Moment im wilden Westen

Was für ein süsser Anblick bei unserer Ankunft auf der Digger’s Rest Station.

Endlich sind wir da. Der feine Sand der staubtrockenen Landschaft kitzelt nicht nur in der Nase, sondern macht sich in der einfachen Farm überall breit. Wer unter einem Putzfimmel leidet ist hier fehl am Platz. Ich habe zuerst sowieso nur Augen für das Pferd mit dem süssen Fohlen.

Ein unvergesslicher Sonnenuntergang

Stimmungsvoller Sonnenuntergang auf der Rinderfarm Digger’s Rest Station.

Hoch zu Ross geht es gleich nach der Ankunft auf Entdeckungstour. In einem Hain mit Boab-Bäumen wartet schliesslich ein kühles Bier. Der perfekte Begleiter zu einem unvergesslich schönen Sonnenuntergang.

Open-Air-Badezimmer mit Fröschen im Klo

Ziemlich rustikal entpuppen sich die Hütten für die Gäste in der Digger’s Rest Station.

Zurück auf in der Farm beziehe ich meine rustikale Busch-Hütte. Einfache Moskito-Netz dienen als Wände. WC und Dusche sind gleich nebenan unterm freien Himmel. Das wird bestimmt eine unvergessliche Nacht. Besonders nachdem ich den WC-Deckel geöffnet habe. In der Toilette hocken nämlich zwei grasgrüne Frösche!

Weckruf der Ziegen

In typischen Busch-Hütten übernachten die Gäste in der Digger’s Rest Station.

Am nächsten Morgen weckt mich ein eigenartiges Geräusch. Unter meiner Hütte scharren Ziegen und suchen nach Futter. Rasch nehme ich eine Dusche in meinem Open-Air-Bad. Von den grünen Fröschen fehlt jedoch jede Spur. Da fällt mir das Spülen deutlich einfacher als gestern. Auch wenn ich nur eine Nacht auf der Rinderfarm verbringen durfte, sie bleibt unvergesslich!

Barbara Blunschi’s Reisetipps

  • Anreise: Kununurra liegt 3228 Kilometer oder drei Flugstunden nördlich von Perth und ist der Ausgangspunkt für die East Kimberley Region.
  • Hotel-Tipp Kununurra: Empfehlenswert sind die Freshwater East Kimberley Apartments mit grosszügigen Wohnungen, wo man sich gut selbst verpflegen kann.
  • Restaurant-Tipp Kununurra: Direkt am Lake Kununurra befindet sich das PumpHouse Restaurant. In der ehemaligen Pumpstation wird moderne australische Küche serviert.
  • Einkaufs-Tipp Kununurra: Schmucke Erinnerungsstücke für daheim gibt es bei Kimberley Fine Diamonds in Kununurra.
  • Zu Gast auf der Rinderfarm: Authentischer gehts kaum, als auf der Digger’s Rest Station. Ein unvergessliches Erlebnis an einem filmreifen Ort.
  • Perfekter Tourguide: Scotty ist mit Kimberley Spirit Tours ein absoluter Spezialist für die Region. Ein hervorragender Fahrer und Reiseleiter.
  • Beste Jahreszeit/Klima: Den Nordwesten Australiens bereist man am besten während der Trockenzeit von Mai bis Oktober. Im November beginnt die Wildblumenblüte.
  • Allgemeine Infos: Die umfangreiche Website von Tourism Western Australia ist nicht nur optisch gelungen, sondern bietet ganz viele Tipps.Diese Reportage entstand im Rahmen einer Pressereise und ich bedanke mich herzlich für die grosszügige Unterstützung.
  • Lust auf noch mehr Australien? Während des Aufenthalts in Westaustralien sind zudem zwei spannende Videos entstanden. Vom Purnullulu National Park in den Bungle Bungle Ranges und den spektakulären Horizontal Falls, Cape Leveque und Dampier Peninsula. Frühere Reisen führten nach Queensland. In den Videos stelle ich Hamilton Island und Hardy Reef oder ganz im Norden nach Cairns und dem Daintree Regenwald.