Während einer Reise von Andalusien nach Madrid habe ich den berühmten «Al Andalus» getestet und kann die Kombination von elegantem Ambiente und spannenden Touren sehr empfehlen!
Gediegen logieren
Golden wie das Logo des Luxuszuges glänzt der Stoff des riesigen Sofas in meiner Suite. Im Stil der Belle Epoque werde ich die nächsten Tage durch Spaniens Extremadura reisen. Elegant und dank breiter Fahrspur auch mit viel mehr Platz, als ich mir vorgestellt habe. Schnell ist die Garderobe im geräumigen Schrank versorgt, denn vor der Abfahrt vom Bahnhof Santa Justa werden die Fahrgäste im Salon erwartet, wo der Champagner bereits kaltgestellt ist.
Ausflug durch Sevilla
Vorfreudig nippen sie an ihren Gläsern während Verónica, die Leiterin des Zuges, ihre Crew persönlich vorstellt. Ein eingespieltes kleines Team samt Reiseleiterin Carolina, die uns gleich zum ersten Ausflug begleitet. Dazu gehört die Besichtigung des Alcázar, einem maurischen Palast mit prächtigen Säulen und Innenhöfen. Während die Gruppe durch die Altstadt von Sevilla spaziert, zaubern die Köche in der Zwischenzeit im Zug ein köstliches Mal.
Königliches Erbe
Mittags und abends werden während der Reise abwechslungsreiche Viergangmenüs mit regionalen Spezialitäten zubereitet und im eleganten Speisewagen serviert. Seit 2012 ist der Al Andalus nach aufwändigen Renovierungsarbeiten wieder auf Spaniens Schienen unterwegs. Seine Karriere als Luxuszug begann aber bereits Ende der 20er-Jahre. Zumindest die der fünf Suiten, die ursprünglich von der britischen Monarchie für die Ferienreisen zwischen Calais und der Côte d’Azur benutzt wurden. Auch die Restaurantwagen stammen aus dieser Zeit und wurden damals in anderen Luxuszügen eingesetzt.
Geschichtsträchtige Schauplätze
Nach Sevilla fährt der Zug weiter bis nach Zafra, wo ich nach dem üppigen Abendessen zufrieden in mein zum Doppelbett verwandeltes Sofa sinke. Erst um acht Uhr werde ich am nächsten Morgen von Glockengebimmel geweckt. Nach dem Frühstück geht es auch schon auf Entdeckungstour durch Zafra, die schliesslich mit einem Aperitif im kolonialen Hotel endet. Die nächste Station ist Mérida mit den bedeutendsten römischen Bauwerken Spaniens. An den archäologischen Ausgrabungsstätten treffen wir immer wieder auf Schauspieler in historischen Gewändern.
Der Weg wird zum Ziel
Der Halt im Nationalpark von Monfragüe widmet sich hingegen voll und ganz den Schönheiten der Natur. Die phänomenale Aussicht vom Burgturm lohnt den etwas längeren Spaziergang durch den mediterranen Wald. Mit jedem Tag und spannenden Ausflügen in attraktiven Städten wie Toledo und Aranjuez nähert sich der Al Andalus seinem Ziel. Ganz nobel, wie es sich für einen royalen Luxuszug gehört, endet die Reise schliesslich mit einem Besuch des weitläufigen königlichen Palastes in Madrid.