Während sich ein Teil der Tierwelt in unserer Hemisphäre seinen Winterschlaf gönnt, ist auf den Falkland-Inseln jetzt Hochbetrieb. Am Volunteer Point brüten hunderte von Pinguinen und das ist ein Spektakel!

Surfende Frackträger

Bahamas Martini

Stolz landen die kleinen Surfer wieder zurück am Volunteer Point Strand..

Etwas holprig ist die Landung am weissen Atlantik-Strand schon. Doch man rappelt sich nach der Bauchlandung gleich wieder hoch. So ein Frack verpflichtet! Hoch erhobenen Hauptes watscheln die Königspinguine grüppchenweise zurück zur Kolonie und jeder weitere Fehltritt im unebenen Gelände wird ebenfalls ganz einfach ignoriert. Ihr Ziel ist die vom Ufer etwas entfernte Rasenfläche, wo sie bereits ungeduldig erwartet werden.

Fütterungszeit in der Kolonie

Lautstark betteln die Jungtiere bei den Elterntieren um Futter.

Etwa 500 Küken, die einst im Ei direkt in einer Hautfalte auf den Füssen der Elterntiere ausgebrütet wurden, warten hungrig auf ihre Mahlzeit. Dezent geht es in der Kolonie am Volunteer Point definitiv nicht zu und her. Lautstark betteln die braunen Daunenkugeln um ihr Essen und überhaupt sind Pinguine sehr gesellige Wesen, die sich als wahre Plaudertaschen entpuppen.

Naturschutzgebiet am Volunteer Point

Am Volunteer Point brüten neben den Königspinguinen auch andere Arten, wie zum Beispiel Esels- oder Magellan-Pinguine.

Schon von weitem ist das Pinguingeschrei der mit bis zu 110 cm zweitgrössten Pinguine der Welt und ihrer Verwandtschaft, wie die Esels- und Magellan-Pinguine in der Bucht am Volunteer Point zu hören.
Sie brüten etwa 80 Kilometer von der Inselhauptstadt Port Stanley entfernt in einer einsamen Bucht, die ein privates Naturschutzgebiet der Johnson’s Harbour Farm ist. Etwa drei Stunden dauert die ruppige Fahrt dahin. Benannt wurde der Volunteer Point übrigens nach einem in der Bucht gesunkenen Schiff.

Ruppige Fahrt über Stock und Stein

Die Fahrt vom Hafen Port Stanley zur Pinguinkolonie am Volunteer Point hat es in sich.

Irgendwie passend, denn bereits auf der ziemlich holperigen Anfahrt durch eine ziemlich eintönige Landschaft sahen wir einige militärische Schrotthaufen, die als Mahnmal an den Falklandkrieg von 1982 erinnern. Mit dem von der einheimischen Fahrerin Tara gesteuerten Land Rover erreichen wir die eigentliche Hauptattraktion der Insel und vergessen gleich jeden blauen Fleck, den der motorisierte Schüttelbecher hinterlassen hat.

Königspinguine ausserhalb der Antarktis

Markierungen wie Seile und Fähnchen sollen verhindern, dass die Besucher den Pinguinen zu nahe kommen. Doch denen ist das egal!

Die tierischen Bewohner der Bucht sind jede Beule wert, denn es ist eine der faszinierendsten Begegnungen überhaupt. So nah kommen wir den Königspinguinen wohl kaum mehr, ausser wir würden weiter gen Süden in die Antarktis reisen. Ob die markante Duftnote über der Kolonie dort ebenfalls so gut zu riechen wäre, müssen wir noch testen. Wir sind jedenfalls bereits hellauf begeistert von unserem Abstecher auf die Falkland-Inseln, einem Küstenfragment des Urkontinents Gondwana, der vor 400 Millionen Jahren nach Westen driftete und diese einzigartige Inselwelt bildet.

Barbara Blunschi’s Reisetipps

  • Anreise: Die Falkland-Inseln befinden sich 500 Kilometer vor der argentinischen Küste Feuerlands. Einfach ist die Anreise zu den Falkland-Inseln tatsächlich nicht, denn sie werden nur aus Grossbritannien oder Chile angeflogen. Die meisten Touristen besuchen die Insel mit dem Kreuzfahrtschiff, wie zum Beispiel von Holland America Line während einer Südamerika-Passage.
  • Beste Reisezeit: Von Oktober bis März sind die klimatischen Bedingungen ideal und es können Pinguine, Meerestiere und andere Vogelarten beobachtet werden!
  • Offenlegung Wir bedanken uns herzlich für die grosszügige Unterstützung von Holland America während der Recherchereise.
  • Noch mehr Südamerika-Beiträge im Blog: Wir waren auch mit der Kamera bei den Pinguinen und haben ihre Treiben in einem witzigen Video festgehalten. Die Falkland-Inseln haben wir anlässlich einer Kreuzfahrt rund um Südamerika an Border der MS Zandaam von Holland America besucht. Ausgangspunkt der Kreuzfahrt war Chile. In Argentinien sind wir nach zwei Wochen wieder von Bord gegangen.