Wenn am 13. Januar in Waldstatt frühmorgens das Gebimmel von Schellen zu hören ist, dann sind die «Schöne», die «Schö-Wüeschte» und die «Wüeschte» unterwegs. Schuppel werden die in Gruppen von Hof zu Hof ziehenden Silvesterkläuse genannt. Obwohl bei den «Schönen» die «Rollenweiber» mit ihren samtenen Röcken mit dabei sind, ist das Silvesterchlausen ein reiner Männerbrauch. Spätestens wenn der Schuppel zum «Zäuerli» anstimmt, ist das auch deutlich hörbar. Der Naturjodel ist Teil des Rituals, dass alljährlich stattfindet.

In Waldstatt waren wir zum ersten Mal und haben wunderschöne Eindrücke bei herrlichem Winterwetter sammeln können. Es war zwar bitterkalt und so mancher Silvesterchlaus musste sich zwischendurch in einem der zahlreichen Chlausenbeizli aufwärmen. Wir sind begeistert von diesem Neujahrsbrauch, der im ausserrhodischen Hinterland gefeiert wird.

  • Silvesterchlause: Am 31. Dezember und 13. Januar (Alter Silvester nach dem Julianischen Kalender). Sollten diese Tage auf einen Sonntag fallen, wird am Vortag geklaust. Die Silvesterchläuse machen sich in aller Hergottsfrühe auf den Weg und klausen den ganzen Tag durch bis in den Abend.
  • Verfplegung: In Waldstatt steht am Alten Silvester (13.1.) eine grosse Auswahl an Chlausebeizli zur Verfügung. Die einen öffnen bereits frühmorgens ab 4.30 Uhr.
  • Unser Tipp: Während dem Silvesterchlausen stehen zusätzliche Parkmöglichkeiten am Strassenrand zur Verfügung. Beschilderung beachten!
  • Anreise: Es gibt eine Bahnverbindung über Gossau nach Waldstatt.
  • Infos zum Traditionellen Silvesterchlausen: Auf der Website von Appenzellerland Tourismus sind Hintergrundinformationen zum Brauchtum zu finden.
  • Am neuen Silvester 2023/24 haben wir einen Schuppel in Herisau begleitet. Dazu und über ganz viele andere Schweizer Bräuche gibt es auch spannende Beiträge auf unserem Partnerkanal «LuegemolTV». In Urnäsch waren wir am Silvesterchlausen 2021 und sind dort zum ersten Mal den Silvesterkläusen 2018 begegnet.